Stadt Osnabrück 09.05.2010
 
Vom Gast zum Gastgeber
fek Osnabrück.
Ein wichtiger Tag für die orthodoxe Kirchengemeinde der Heiligen Mutter Gottes
Maria in Münster/Osnabrück: Die Gemeinde, die bereits Anfang 2009 in ihre neuen
Räumlichkeiten an der Lerchenstraße 131 am Sonnenhügel gezogen ist, begrüßte
am Sonntagvormittag ihren Bischof, seine Eminenz Johannes Yazigi, Metropolit von
Mittel- und Westeuropa, der das Gotteshaus offiziell einweihte. Nach seiner Predigt
segnete der Bischof in einer feierlichen Prozession die Reliquien der
Kirchengemeinde und brachte sie zu dem Altar, in dem sie von nun an aufbewahrt
werden.
 
 
Seine Eminenz Johannes Yazigi (Bildmitte) weihte am
Sonntag die orthodoxe Kirche in der Lerchenstraße.
Foto: Elvira Parton
 
Die Gemeinde wurde 1995 gegründet und besteht
aus rund 85 Familien. Sie wird von Erzbischof George Esber aus Mönchengladbach betreut.
Durch das stetige Wachstum ihrer Mitgliederzahl ist die Gemeinde nunmehr in der Lage,
Gottesdienste in einer eigenen Kirche zu zelebrieren, und muss nicht mehr Gast in
katholischen Kirchen sein. Der Innenraum der ehemaligen Erlöserkirche an der
Lerchenstraße wurde deshalb zu einem typisch orthodoxen Gotteshaus umgebaut.
Nahezu alle der 120 Mitglieder der Gemeinde Münster/Osnabrück waren am Sonntag
gekommen, um die Einweihung ihrer Kirche gemeinsam zu begehen.
Im Anschluss an die feierliche Zeremonie lud die Kirchengemeinde zu einem Empfang mit
Speisen und Getränken ein. Auch viele Vertreter der umliegenden Kirchengemeinden waren
erschienen, um gemeinsam die Weihung der Räumlichkeiten zu feiern.
 
Quelle: Neue-OZ (Neue Osnabrücker Zeitung)
Jetzt haben wir wieder einen Mittelpunkt
- 09.05.2010
 
Griechisch-orthodoxe Gemeinde weiht heute ihr Gotteshaus
Osnabrück (ON) – Die griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde (rum-orthodox) „Heilige Mutter
Gottes Maria“ hat seit Februar 2009 die ehemalige evangelisch-reformierte Erlöserkirche an
der Lerchenstraße übernommen und den achteckigen Kircheninnenraum in eine typisch
griechisch-orthodoxe Kirche umgestaltet. Zentraler Blickpunkt ist die Ikonenwand mit dem
dahinter liegenden Altarbereich.
Wie in orthodoxen Kirchen üblich, sind die Ikonen nach einem strengen Muster angeordnet.
Die obere Reihe zeigt von links nach rechts eine chronologische Abfolge mit Bildern aus der
Bibel.
Klassisch sind die Ikonen neben dem Durchgang zum Altarbereich, rechts Jesus Christus,
links Maria. Links neben der zentralen Marienikone kann man in einer griechisch-orthodoxen
Kirche den Schutzheiligen der Gemeinde sehen.
Die Altarraumausstattung, mit denen Gemeindepfarrer Erzpriester George Esber die Messe
zelebriert, wurde von der rum-orthodoxen Gemeinde in Köln gestiftet. Anders als in der
serbisch-orthodoxen Kirche gibt es bei den Rum-Orthodoxen Sitzgelegenheiten im
Gotteshaus. Die Bänke stammen aus der kath. Piuskirche. Die Messing-Kronleuchter aus
Griechenland sind erst in diesen Tagen geliefert worden. Auch auf den Leuchtern finden sich
kleine Ikonen.
Nachdem jetzt alle Arbeiten an Kirche und Gemeindehaus abgeschlossen sind, fehlt der
Kirche offiziell noch der Segen. Deshalb soll nun die Kirche auch traditionell geweiht werden.
Heute wird der Erzbischof von West-und Zentraleuropa, Metropolit Youhanna Yazigi, die
feierliche Liturgie zur Kirchenweihe halten. An den Gottesdienst schließt sich ein
Gemeindefest rund um die Kirche an.
„Für uns war klar, dass wir das Gebäude weiter als Kirche nutzen wollen“, erklärt Jaklin
Ögütvere, Kassenwartin der als Verein organisierten Gemeinde. Die OS-Gemeinde wurde
1995 gegründet. Zu ihr gehören derzeit etwa 85 Familien die aus der Türkei, Syrien,
Palästina, Libanon, Griechenland und Deutschland kommen. Die Gemeinde bildet einen
Angel-punkt für das soziale Leben ihrer Mitglieder. Nach den Gottesdiensten, die an jedem 2.
Sonntag im Monat und an den großen christlichen Feiertagen stattfindet, treffen sich die
Kirchengänger zum Kaffe und Kuchen im Gemeindesaal.
„Viele Gemeindemitglieder kommen aus dem orientalischen Raum“, erklärt der
stellvertretender Vorsitzende Michael Tekbas. „Sie vermissen das soziale
Gemeinschaftsleben.“ Dies werde nun wieder gelebt. So treffe sich die Gemeinde in der
Kirche nicht nur zum Gebet, sondern auch zur Freizeitgestaltung und zum gemeinsamen
Leben. Der Gemeindesaal wird beispielsweise auch für Bibelstunden, für Vorträge und auch
für Feierlichkeiten und als Medienraum genutzt.
Im Keller des Gemeindehauses hat die Gemeinde einen Jugendraum nach den Wünschen
der jungen Mitglieder eingerichtet. „Seit wir die Kirche übernommen haben, haben wir wieder
einen Mittelpunkt“, sagt Tekbas.
Die Gemeinschaft mit den anderen christlichen Gemeinden und der Dialog mit Juden und
Muslimen ist den Rum-Orthodoxen sehr wichtig. Bislang waren sie in der serbisch-
orthodoxen Kirche an der Wersener Straße zu Gast, mit den katholischen und evangelischen
Kirchen stehen sie in engem Kontakt. Theologisch sehen sich die Rum-Orthodoxen dabei
näher an der römisch-katholischen Kirche. An Pfingsten wird die „Heilige Mutter Gottes
Maria-Gemeinde“ an einem ökumenischen Pfingstfest mit Katholiken und Protestanten im
Kloster Nette teilnehmen.
 
Info: Alte Glaubensrichtung
Osnabrück ( rs)-Die Rum-Orthodoxie ist eine Richtung der Orthotoxie, die sich bereits im
5.Jahrhundert in Antiochia in der heutigen Türkei entwickelt hat."rum" steht dabei für
"rhomaios",was Oströmer oder Byzantiner beteutet.Antiochia war neben
Rom,Konstantinopel,Alexandria, und Jerusalem eines der 5 alten Patriarchate der römischen
Reichskirche.Im 5. Jahrhundert folgte ein Teil der antiochenischen Christen dem
ökumenischen Konzil von Chalzedon (451), dass sich zu Jesus als wahrem Gott und
wahremMensch in einer Natur und verselbständigte sich allmählich unter dem "Syrisch-
orthodoxen Partiachat von Antiochia". Heutzutage leben in Deutschland etwa 10000 Rum-
Orthodoxe,von denen die Hälfte kirchlich organisiert ist.
Quelle : ON ( Osnabrücker Nachrichten )
Stadt Osnabrück 06.05.2010
 
Neuer Glaube in alter Kirche
df Osnabrück.
 
Hoher geistlicher Besuch hat sich für Sonntag in der Dodesheide angekündigt: Erwartet wird
der rum-orthodoxe Metropolit Youhanna Yazigi. Er wird die neue Kirche der Osnabrücker
Glaubensgemeinschaft mit dem komplizierten Namen „griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde
von Antiochien Heilige Mutter Gottes Maria“ weihen.
 
 
 
Nicht zu übersehen sind die Ikonen-Bilder, die den
Kirchenraum prägen. Die Bänke stammen von der Pius-
Kirchengemeinde, die die Sitzgelegenheiten gespendet hat.
Fotos: Jörn Martens
Neu trifft es dabei aus zwei Gründen eigentlich nicht ganz genau. Grund eins: Die Kirche, die
jetzt den Namen „Heilige Mutter Gottes Maria“ trägt, hieß einst Erlöserkirche und war eines
der Gotteshäuser der evangelisch-reformierten Gemeinde Osnabrück. Im Januar 2008
räumten die Reformierten die Kirche und das Gemeindehaus.
Da traf es sich gut, dass die rum-orthodoxe Kirchengemeinde Osnabrück mangels geeigneter
Räume seit Jahren in katholischen Kirchen ihre Gottesdienste abgehalten hatte. Die als
Verein organisierte Gemeinde kam in Kontakt mit der evangelischen Stiftung, die sich um die
Verpachtung der Kirche an der Lerchenstraße kümmerte. Und schon war ein neuer Mieter
beziehungsweise ein neuer Glaube für das alte Gotteshaus gefunden.
Das ist schon ein wenig länger her, und da liegt der zweite Grund, warum es eigentlich falsch
ist, von einer neuen Kirche zu sprechen. Das Gotteshaus ist bislang noch nicht geweiht
worden. Erzbischof Yazigi, zuständig für West- und Mitteleuropa, fand einfach keinen Platz in
seinem Terminkalender, um sich um den Osnabrücker Ableger der Konfession zu kümmern.
Gottesdienste feiern die Hasestädter, die aus der Türkei, dem Libanon, Syrien oder
Griechenland stammen, seit anderthalb Jahren trotzdem in der Dodesheide.
Doch Sonntag soll das Ganze dann auch im wahrsten Wortsinn abgesegnet werden. Um 11
Uhr reist der Metropolit, der seinen Sitz in Köln sowie Paris hat, nach Osnabrück und wird ab
11 Uhr einen mehrstündigen Gottesdienst leiten. „Es wird eng“, kündigt Michael Tebkas,
zweiter Vorsitzender des Gemeinde-Vereins, an. Platz bietet der achteckige Kirchenraum für
gut 120 Leute. Aber allein die Gemeinde besteht bereits aus 52 Familien. Hinzu kommen die
Vertreter der 19 rum-orthodoxen Kirchengemeinden in Deutschland, die ebenfalls an dem
Gottesdienst teilnehmen.
Sitzen werden die Gäste dabei auf Bänken, die einst den Kirchgängern der Piusgemeinde
Platz boten. Die stifteten nämlich die Sitzgelegenheiten. Ungewohnt für Protestanden wie für
Katholiken sind die zahlreichen und vor allem bunten Bilder von Ikonen, die den Kirchenraum
jetzt prägen.
Und wer genau hinguckt, der erkennt, dass die Kirche über zwei Taufbecken verfügt. Der
Grund ist ganz einfach, wie ein Gemeindemitglied verrät. Das Taufbecken der evangelisch-
reformierten Gemeinde war für die Zwecke der rum-orthodoxen Gemeinde schlichtweg zu
flach. Zusätzlich wurde eine wesentlich tiefere Variante angeschafft, weil die Babys bei Taufen
traditionsgemäß mit dem ganzen Körper eingetaucht werden.
 
Quelle: Neue-OZ (Neue Osnabrücker Zeitung)